CD „all the beautiful“ von Kiki Bohemia

Wären Platten Jahreszeiten, ‚ALL THE BEAUTIFUL‘ wäre der Herbst. Golden glänzend im warmen Spätsommerlicht, kalt und schneidend in der Vorahnung des Winters.
Wehren hilft nicht, Widerstand ist zwecklos – the storm is near. Da ist Elektronik – Gefrickel kein reiner Selbstzweck, da grollen und wummern düstere Beats, da tanzen dreckige Loops mit echten Streichern. Weg von Do-it-yourself bleibt dabei das Beste von echtem Handwerk über. Kiki Bohemia ist als bestechende Live-Performerin im Studio angekommen.
Düster ist es nur da, wo einem kein Licht leuchtet.
Ernst wird es nur da, wo der Humor dem Schalk den Nacken bricht.
Einsam bleiben wir, wenn uns niemand an der Hand nimmt.
Doch Kiki Bohemia lässt uns nicht allein, leuchtet uns heim und macht uns schmunzeln. Bei aller ernst zu nehmender Melancholie bleibt eines gewiss: dass alles ein gutes Ende nimmt.
Im Kosmos Kiki Bohemia reihen sich Miniaturen an Geschichten, vorgetragen mit einer Stimme die uns das Herz öffnet – wenn nötig mit dem Messer. Geschichten von der Liebe zu Superhelden, die für die Liebe zu busy sind. Von Nächten, in die wir uns werfen, obwohl sich an jeder dunklen Ecke Biester tummeln. Von Bars die Schutz und Heimat bieten, bevölkert von Freund und Feind.

Es geht um Zerbrechlichkeit. Zerbrechlichkeit, an deren Bruchstücken wir uns schneiden, wenn wir nicht aufpassen – there is no other challenge, Baby.
Wo es so viele unterschiedliche Geschichten gibt, da gibt es auch musikalisch keine Grenzen. Abseits der Attitüden des digitalen Lo-Fi-Hype schneidet Kiki Bohemia mit ihrer Loop-Station breite Schneisen in zuckersüße Harmonien, träufelt Aufnahmen aus ihrem immer bereiten Diktaphon auf düstere Klangteppiche und weckt mit den warmen Tönen ihrer Phillicorda-Orgel Erinnerungen, die wir schon vergessen glaubten – even the future never knows until tomorrow.

Titelshop matrosenblau

1. Woodful of Love (04:54)
2. Hey Mr. T Girl (03:16)
3. The Futur never knows (03:56)
4. Spider Blues (05:25)
5. Big Storm (03:58)
6. Christmas Tree (03:29)
7. Doom (03:40)
8. Come on (04:01)
9. Cursed (03:40)
10. Whatever It Takes (06:49)
11. The Beast (03:29)

All songs written, performed and recorded by Kiki Bohemia 2008
Tobias Vethake: cello, pizzicato beats, noises
Horst Nonnenmacher: double bass, noises
Thommy Krawallo: beats, piano

Mixed & mastered by Thommy Krawallo
Produced by Thommy Krawallo & Kiki Bohemia