Wenn man Lonski and Classen seit Jahren nicht schon als Heroen der Berliner Off-Musikszene kennen würde, könnte man beim Hören ihrer neuen Platte „Climbing on branches“ meinen, dass dies der aktuelle heisse Scheiss aus Kanada oder New York wäre. Seit Anfang 2009 spielen sie Stücke ihres neuen Albums und diese Konzerte gehörten zum Besten, was Berlin in diesem Jahr live passiert ist.
Schon „strain everything“ , der opener des Albums, macht klar, was kommen wird – grosser elegischer Pop (mit leichten Anleihen bei Radiohead, Sea and Cake, …) !
Die extrem wandlungsfähige Kopfstimme (die mit den Begriffen „cotton mouth“ und „ätherisch“ nur unzureichend beschrieben ist ….) von Lukas Lonski kombiniert mit seinem Neil Youngschen Gitarrenspiel und den einfachen schleppenden Rhythmen von Schlagzeuger Felix Classen in sich langsam aufbauenden extrem dramatischen Stücken, aufgenommen in einem Raum, der mitklingt, machen „Climbing on branches“ zu einem unverwechselbaren Werk, das nicht in der Schublade mit der Aufschrift epigonale Musik des dritten Jahrtausends verschwinden wird.
Titel
1. Strain evenrything
2. Climbing on Branches
3. Control
4. The Punisher
5. The good old days
6. Satisfaction
7. Portland
8. Domestic violence
9. At a push
10. Forever Band
11. Day oh day
Veröffentlichung 2009
Abgemischt von Mark Bihler
Gemastert von Bo Kondren
Gestaltung: Lomski & Classen + Kurseva
© 2009 Matrosenblau