CD „Strassenballade – Wenzel singt Henriette Haill“

Das Cover der CD Wenzel „Strassenballade – Wenzel singt Henriette Haill“.

WELTPREMIERE DER LIEDER VON HENRIETTE HAILL

Wenzel vertonte aus dem Zyklus STRASSENBALLADE siebzehn Gedichte der österreichischen Autorin Henriette Haill. Angeregt durch eine Publikation ihrer Werke, die Erich Hackl besorgte, nähert sich Wenzel behutsam, dem Volkslied-Ton der Autorin folgend ohne folkloristische Attitüde diesen Gedichten an. Geschult an Kramers Poesie entdeckte Wenzel auch in diesen Liedern die Brüchigkeit einer im Umbruch stehenden Gesellschaft. Landschaft und soziale Erfahrung treffen sich auf gleicher Ebene.
Henriette Haills Leben umspannt die Jahre 1904 – ihr Geburtsjahr – bis 1996, – das Jahr in dem sie am 22. 02. in ihrem Haus in Urfahr verstorben ist. Zwischen diesen Jahren liegt ein Jahrhundert mit zwei großen Kriegen, Hungersnöten, Konzentrationslagern, Demagogen und Ideologen. Henriette Haill war bis in die tiefsten und schmerzhaftesten Schichten dieser Epoche verwoben. Sie war “in fünffacher Weise dazu bestimmt, von der literarischen Öffentlichkeit übersehen zu werden: aufgrund ihrer ärmlichen Herkunft; aufgrund ihrer kommunistischen Gesinnung; aufgrund ihrer Zuwendung zur geografischen wie sozialen Peripherie; aufgrund ihres Geschlechts; aufgrund ihrer Bescheidenheit.“ (Erich Hackl)
Sie ist im guten Sinne eine Dichterin des Volkes. Ihre Texte nehmen den Klang der Gasthäuser und Landstraßen in sich auf. Wenzel bringt Verse dieser vergessenen Dichterin zum Erblühen. In direkter, ungekünstelter Weise, sparsam instrumentiert, ergeben diese Lieder einen Zyklus, der nicht nur thematisch auf Schuberts Winterreise Bezug nimmt.
Der unbehauste Wanderer, Landstreicher, Obdachlose, Ausgestoßene – der keinen Platz zu finden scheint in einer auf abstrakten Gewinn orientierten Welt – sucht nach seinen eigenen Verankerungen, seinen Bindungen, seinen Utopien. Die Texte von Henriette Haill sind eine wirkliche Entdeckung.

 

Titelshop matrosenblau
1. Straßenballade
2. Den Weg entlang setzt sich der Staub
3. Doch wo ich säte Leid und Schmerz
4 Der Straße in das Netz geschwommen
5. Lieber noch, mit dir verglichen
6. Am Kreuzweg lieg ich ausgestreckt
7. Irgendwo und irgendwann
8. Mir schleicht die Zeit so träge
9. Denn heut oder morgen
10. Ging aus schon viele Straßen
11. Liebe mich die kurze Zeit
12. Was kümmert mich im Grunde
13. Es hat sich mir verschworen
14. Auf allen meinen Wegen
15. Straße, grauer Drachenschwanz
16. Auf der Straße gilt das Heute
17. Mit der Fiedel bin ich fortgezogen

Gesamtspieldauer der CD: 42:01 min

Texte: Henriette Haill
Musik: Wenzel
Wenzel: Gitarre, Klavier, Bass, Perkussion, Akkordeon, Xylophon, Klarinette, Keyboard, Rhodes, Orgel, Glockenspiel, Spielzeug, Gesang

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